Heute zu Gast auf meinen Blog, die Autorin Holly-Jane Rahlens, sie hat das super tolle Buch Everlasting geschrieben.
Wer meine Rezension gelesen hat, weiß wie sehr ich das Buch liebe!
Ich freue mich wirklich sehr, dass ich Dich auf meinen Blog begrüßen darf.
Kommen wir nun zu den Fragen.
Wie kamst du auf die Idee zu Everlasting?
Zeitreisen-Geschichten haben mich schon immer fasziniert — seit ich als Kind den Film “Die Zeitmaschine” aus dem Jahr 1960 entdeckte. Als Erwachsene lies diese Faszination nicht nach. Filme und Fernsehsendungen wie “Avatar”, “Lost”, “AI,” und “Source Code” ziehen mich richtig an. Obwohl ich meine Probleme mit vielen Science Fiction-Büchern habe — die meisten sind so macho-, männlich-orientiert — finde ich einige Titel schon ziemlich klasse, da fallen mir Bücher wie “Alles, was wir geben mussten“, “Die Frau des Zeitreisenden”, “Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“, oder “Hüter der Erinnerung” ein. Als ich dann vor ein paar Jahren einen uralten Schulaufsatz entdeckte, indem ich als zehnjähriges Mädchen eine utopische Zukunftswelt entworfen hatte, machte es plötzlich bei mir Klick. “Ja,” dachte ich, “Zukunft und Zeitreisen. Das ist mein nächstes Thema.” Ich habe dann im Vorfeld viel Recherche betrieben. Als ich nichts mehr in meinem Kopf reinstopfen konnte, entstand dann, gespeist aus meiner Phantasie und den vielen gesammelten Informationen, , diese Geschichte: “Everlasting — Der Mann, der aus der Zeit fiel.”
Hast Du damit gerechnet, dass es so beliebt bei den Lesern sein wird?
Wenn man bedenkt, dass “Everlasting” ohne Werbekampagne auf den Markt gebracht wurde, kann ich nur sagen, dass ich absolut begeistert bin von den vielen tollen Leser-Rezis. Erwartet habe ich das nicht, höchstens gehofft. Ich weiß allerdings gar nicht wie sich “Everlasting” (nun acht Wochen auf dem Markt) tatsächlich verkauft. Erst wenn die zweite Auflage produziert wird, weiß ich wirklich, ob es “beliebt” ist.
Wird es einen 2. Teil oder vielleicht sogar eine Verfilmung zu Everlasting geben?
Ob es einen zweiten Teil gibt, was ich sehr begrüßen würde — Ideen habe ich ja schon —hängt vom Erfolg des ersten Bandes ab und daran muss noch gearbeitet werden. Wenn alle, die das Buch schon gelesen haben, nach einer Fortsetzung schreien, ganz laut, damit es auch in Reinbek bei Hamburg, wo der Verlag sitzt, gehört wird, vielleicht klappt es dann. ;-)
Eine Verfilmung wäre natürlich toll. Mal sehen.
Dein Buch “Prinz William, Maximilian Minsky und ich” wurde verfilmt, was war das für ein Gefühl, sein Buch plötzlich als Film zu sehen?
Ich war stolz. Ich habe die Entwicklung auch hautnah miterlebt, weil ich das Drehbuch geschrieben habe. Es dauerte auch einige Jahre, eh alle Vorbereitungen so weit waren und auch die Finanzierung des Films gesichert war. Es gab Momente der Verzweiflung, des Glücks, der Erleichterung, auch wütend war ich manchmal. Es war wir eine Achterbahnfahrt. Und dann, als der Film endlich da war, war ich einfach stolz: “Wir haben’s geschafft!”
Bist Du zufrieden mit der Verfilmung Deines Buches?
Ich glaube, eine Buchautorin kann nie zufrieden mit der Romanverfilmung sein. Auch wenn sie selbst das Drehbuch schreibt. Das eigene Werk wird zerstört, Szene für Szene, um etwas Neues — für das neue Medien — daraus zu machen. Und das ist hart. Es entsteht ein komplett anderes Werk, das ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Ursprungswerk hat, eine Parallelwelt entsteht sozusagen, und ich denke, dass alle Buchautoren im Herzen der Ursprungswelt den Vorzug geben, denn damit haben sie so lange gelebt, da haben sie ihre Figuren kennengelernt, sie lieben gelernt. Die erste Liebe vergißt man nicht so leicht.
Du kommst ja ursprünglich aus New York, wie kam es dazu, dass Du nach Berlin gezogen bist?
Die Liebe hat mich nach Berlin gebracht. Im Sommer zwischen meinem zweiten und dritten Jahr an der Uni habe ich einen Helmut aus Berlin kennengelernt. Nach meinem Bachelor bin ich dann von New York nach Neukölln gegangen, und bald kaufte ich meine Kleider nicht mehr bei Macy’s am Herald Square, sondern bei Karstadt am Hermannplatz.
Wo bist Du lieber, in New York oder Berlin?
Seit fast 40 Jahren kenne ich New York nur als Touristin. Nie habe ich dort als Erwachsene gelebt oder gearbeitet. So kann ich nicht wirklich sagen, wo ich lieber leben würde. Aber um in New York so gut zu leben wie ich hier in Berlin lebe, bräuchte ich viel mehr Geld. Auch deshalb bleibe ich erst mal hier.
Wie kamst Du dazu, Bücher zu schreiben? War das schon immer Dein Wunsch?
Mit 22 habe ich Gedichte geschrieben. Das weiß ich noch. Ganz schreckliche. Die habe ich noch. Ich habe damals auch versucht, Kurzgeschichten zu schreiben. Anscheinend hatte ich den Wunsch zu schreiben. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass ich damals je laut gesagt habe, “Ich will Bücher schreiben”, oder “ich will Schriftstellerin werden.” Das kam anders. Ich habe als Journalistin fürs Radio gearbeitet, kleine Interviews gemacht, dann längere, dann wagte ich mich an Feature Sendungen, dann an Hörspiele, dann an Kurzgeschichten, die ich dann für die Bühne als One-Woman-Shows adaptierte, dann nahm ich diese Bühnenerzählungen und machte einen Roman daraus, “Becky Bernstein Goes Berlin.” Es war eine Entwicklung, eine lange eigentlich, über Jahre hinweg. Mal sehen was noch kommt — Stepptanzen finde ich auch klasse.
Wenn Du eine Idee im Kopf hast, lässt Du dann alles stehen und liegen um es aufzuschreiben?
Manchmal schreibe ich schnell meine Ideen auf. Manchmal nicht. Wenn ich’s nicht tue, kommt es vor, dass ich etwas vergesse. Dann ärgere ich mich. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht glaube, dass das so schlimm ist. Ich habe Vertrauen in meiner Phantasie, denke, mir werden die Ideen nicht ausgehen. Zumindest hoffe ich das.
Hast Du besondere Rituale bevor Du einen Roman schreibst?
In meinem Arbeitszimmer steht u.a. auch einen langen Regal, ca. zwei Meter lang und auf Hüfthöhe. Dort sammeln sich in kleinen, ordentlichen Stapeln meine works-in-progress: jedes Projekt hat sein eigenes Stapel mit Büchern für die Recherche, Ausdrucken von Artikeln aus dem Internet, die ich zum Thema noch lesen möchte, Ausdrucke von fertigen Kapiteln, usw. Wenn ein neues Projekt dazukommt, braucht es auch seinen eigenen Platz in diesem Regal, so muss ein Projekt, das schon fertig ist, beispielsweise “Everlasting”, Platz machen für das Neue. Die Papiere zu “Everlasting” bekommen dann ihre eigenen Ordner, die Bücher, die ich während des Schreibens des Romans gelesen habe, kommen wieder in das Bücherregal, usw. Ich brauche Ordnung für ein neues Projekt, Platz in meinem Kopf und Platz im Regal.
Außerdem brauche ich für ein neues Projekt eine Gliederung, so eine Art Strassenplan: wo geht’s lang? Wo beginnt die Geschichte, was passiert in der Mitte, wie endet sie? Was sind die Höhepunkte? Ohne diese Gliederung kann ich nicht schreiben.
Schauspielerst Du immer noch?
Wenn jemand mir Arbeit gibt, gern. Manchmal arbeite ich im Tonstudio, lese Voiceovers oder synchronisiere amerikanische Stimmen. Hin und wieder werde ich für den einen oder anderen Film in Nebenrollen besetzt. Aktiv suche ich aber diese Arbeit nicht. Wenn es kommt, kommt es. Ich sehe meine vielen Lesungen übrigens auch als eine Art Performance und genieße sie sehr.
Was machst Du wenn Du nicht gerade an einem Buch schreibst?
Ich schlafe. Ich esse. Ich lese. Ich unterhalte mich mit Freunden und Familie. Und ich verreise.
Beschreibe Dich bitte selber in nur 3 Wörtern.
Diese Frage kenne ich. Habe sie vor ein paar Wochen schon mal beantwortet. Hm. ... Was habe ich damals gesagt? Ach ja, jetzt weiß ich: Gefühlschaotisch, fleißig, direkt. Stimmt immer noch.
Liest Du viele Rezensionen zu Deinen Büchern?
Ja, ich lese die Kritiken. Als ehemalige Journalistin bin ich immer daran interessiert zu wissen, was in der Öffentlichkeit über mich geschrieben wird. Ich sammele alles, Zeitungsausschnitte, Internetrezensionen usw. und hefte die ab.
Und was hältst Du von Bloggern?
Meine Antwort hier bezieht sich auf Literaturblogs. Also Ich finde es grundsätzlich gut, dass es so eine Riesenlesegemeinde gibt und dass man schnell und unkompliziert seine Meinung zu einem Buch an den Mann bringen kann. Wenn man einen Blog schreibt, kann man durch learning by doing sich in der Kunst der Kritik üben; durch den Ideenaustausch unten den Bloggern kann man relativ schnell kapieren, was ankommt, was nicht, und wenn man offen ist, daraus lernen, noch bessere Kritiken zu schreiben. Manche Blogger-Rezensionen sind meiner Meinung nach viel zu lang. Less is more sagt man auf Englisch. Blogger können, glaube ich, auf dem Buchmarkt wirklich einflussreich sein und neue Followers gewinnen, wenn sie leidenschaftlich und kompetent sind, und klar, präzise und kurz formulieren.
Wie gehst Du mit schlechten Kritiken um?
Schlecht.
Hast Du einen Lieblingsplatz zum Schreiben?
Mein Lieblingsplatz zum Schreiben ist mein Schreibtisch mit Blick auf den Bücherregalen im Wohnzimmer, hinter mir die große Stadt und die Nachmittagssonne.
So, dass war es auch schon wieder mit meinen Fragen!
Danke für Deinen Besuch liebe Holly-Jane.
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Leseprobe von Everlasting: *klick*
Schönes Interview! Ich hab das Buch leider noch nicht gelesen, aber ich habe es demnächst vor, wenn es mir in die Hände fällt :D
AntwortenLöschenMal schauen, wann dies sein wird!
Doch es reizt mich jetzt nur noch mehr, nachdem ich gelesen habe, wer da so dahinter steckt :D
Liebe Grüße
Celine
Tolles Interview, mit tollen Fragen! :)
AntwortenLöschenMir geht es mit den Ideen-Aufschreiben genauso. ^^
"Everlasting" hat mir gut gefallen. :)
LG ♥
Lydia
Sehr schönes Interview :)
AntwortenLöschenEverlasting will ich auch noch irgendwann lesen.
Ich hab dir eine E-Mail mit der Beschreibung wie du den Balken unter die Bücher machen kannst,bekommst.
Liebe Grüße,Butterblume