Samstag, 29. Januar 2022

[Rezension] Lagerraum 113 von Liv Sievers








Bildquelle: Ullstein Verlag


Taschenbuch
Autorin: Liv Sievers
Seiten: 416

Verlag: Ullstein
ISBN-13: 9783548064246


(Werbung da Rezensionsexemplar)



In einem Lagerraum wird die Attrappe einer Leiche gefunden. Vanessa Lux erkennt sofort die Ähnlichkeit des Falles, ihres verstorbenen Vaters. Die Handschrift ist die des Serienkillers von damals. Allerdings sitzt dieser im Gefängnis.


  
„Lagerraum 113“ fängt spannend an und durch den flüssigen, eindringlichen Schreibstil von Liv Sievers ist man sofort gefangen und begibt sich gedanklich vor Ort.

Vanessa Lux fängt nach einer Auszeit wieder als Kommissarin an und landet direkt im Team, ihres verstorbenen Vaters. Das fand ich schon ein wenig merkwürdig, aber dennoch sehr interessant. Vanessa Lux war für mich eine starke Persönlichkeit allerdings hat sie leider viel im Alleingang gemacht und sich nicht ihren Partnern anvertraut. Was ich auf einer Seite verstehen konnte, andererseits nicht angemessen fand. Die Charaktere des Buches sind gut ausgearbeitet und besonders Falk Wolff war mit seiner anfangs mürrischen Art doch irgendwie erfrischend.

Der Fall ist spannend zu verfolgen. Jedoch wurde mir eine Person zu sehr ins Licht des Verdächtigen gestellt. Hier möchte ich nicht zu viel verraten. Doch es störte mich irgendwie sehr. Die Attrappen, um die es hauptsächlich in diesem Fall geht, werden eindringlich beschrieben und es entsteht jedes Mal eine bedrückende Atmosphäre, wenn wieder ein Lagerraum gefunden wird. Der Druck steigt und natürlich auch der zusammenhängende Fall von damals wird mehr durchleuchtet. Was mir sehr zugesagt hat. Genauso haben mir die Untersuchungen und die Details gefallen, um festzustellen, dass die Fälle zusammenhängen.

Doch ungünstigerweise gab es einige Szenen, wo man wusste, wer dahintersteckt, die leider Vanessa Lux nicht klar waren. Plötzlich war da jemand, der zuvor noch keine Rolle gespielt hat. Für mich irgendwie ein wenig zu weit hergeholt. Man hatte das Gefühl, es müsste eine Überraschung kommen, die mal schnell eingebaut wurde. Das fand ich ein wenig schade.

Auf der einen Seite fand ich die Geschichte spannend, auf der anderen Seite hat mir etwas gefehlt und einiges hätte ich mir anders gewünscht.


„Lagerraum 113“ besticht mit einer bedrückenden Atmosphäre jedoch hat mir einiges nicht zugesagt und teilweise zu weit hergeholt. Dennoch würde ich eine Leseempfehlung aussprechen und weitere Teile rund um Vanessa Lux lesen.

(Ich vergebe 4 von 5 Feen)

Freitag, 28. Januar 2022

[Rezension] Das alles sind Gefühle von Michael Engler und Julianna Swaney








Bildquelle: Verlag arsEdition


Bilderbuch
Seiten: 32

Verlag: arsEdition
Illustrationen: Julianna Swaney
Alter: ab 4 Jahren
ISBN-13: 978-3-8458-4602-6


(Werbung da Rezensionsexemplar)



Als Lars ein Marmeladenglas herunterfällt und seine Mama schimpft ist er böse auf sich selbst. Er erkennt sich kaum wieder im Spiegel und läuft nach draußen. Im Garten trifft er auf einen kleinen Maulwurf, der ihm seine Gefühle erklärt.


 
„Das alles sind Gefühle“ ist ein wundervolles Buch in dem kindgerecht die Gefühle erklärt werden.

Lars ist böse auf sich. Ihm ist ein Glas Marmelade heruntergefallen und seine Mama hat geschimpft. Als er ein wutverzerrtes Gesicht im Spiegel sieht, erkennt er sich nicht wieder. Kurz darauf läuft er in den Garten.

Sehr einfühlsam und kindgerecht erklärt ein Maulwurf im Garten, was Gefühle sind, dass man diese nur spürt und ein Teil von jedem sind. Es werden die negativen Gefühle, aber auch die positiven Gefühle angesprochen. Anhand von Alltagssituationen werden diese Emotionen gezeigt. Ein wichtiges Thema wie ich finde, denn Kinder wissen oft gar nichts mit ihrer Gefühlswelt anzufangen. Das erlebe ich im Moment täglich.

Sehr schön wird auch nochmal gezeigt, dass Kinder manchmal lieber zu Hause im Bett bleiben und dann an anderen Tagen viele Kinder um sich haben wollen. Auch das finde ich eine wichtige Aussage und als Eltern ein schöner Augenmerk, dass man darauf gezielt eingehen sollte.

Die Illustrationen sind passend gezeichnet. Man erkennt die Gefühle wunderbar im Gesicht und kann auf diese nochmal direkt eingehen. Besonders schön finde ich die Vielfältigkeit der gezeigten Kinder. Es gibt welche mit Beeinträchtigung, anderer Hautfarbe und Lars selber trägt eine Brille. 
 

„Das alles sind Gefühle“ ist ein rundum gelungenes Buch, das liebevoll auf ein wichtiges Thema – die Gefühle – eingeht.

(Ich vergebe 5 von 5 Feen)

Mittwoch, 26. Januar 2022

[Rezension] Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht von Anna Schneider








Bildquelle: Fischerverlag


Broschierte Ausgabe
Seiten: 432

Verlag: Fischer
Autorin: Anna Schneider
ISBN-13: 978-3-596-70546-7


(Werbung da Rezensionsexemplar)



Durch Schneefälle kommt es in der Grenzregion Karwendel zum Stillstand. In diesem Chaos verschwindet eine junge Frau. In Innsbruck werden zwei Studentinnen vermisst. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit wird sehr erschwert...


  
„Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht“ ist der zweite Fall für das deutsch-österreichische Ermittlerteam und sogar noch etwas spannender als der erste Band.

Im verschneiten Karwendel wird eine junge Frau entführt. Auf der anderen Seite der Grenze in Österreich werden zwei Studentinnen vermisst. Krammer erinnert sich an einen alten Fall, wo er den Täter nie gefasst hat. Bis beide Fälle zusammengeführt werden, dauert es allerdings ein wenig. 

Alexa Jahn hat mir schon im ersten Fall gut gefallen und im zweiten war sie mir ebenfalls sehr sympathisch. Genauso wie ihr Kollege Bernd Krammer in Österreich. Er ist zwar ein wenig Eigen, aber genau das mochte ich. Ebenfalls finde ich die Entwicklung und die Hintergrundinformationen der Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Das Privatleben der Ermittler kommt also nicht zu kurz und dadurch bekommen die Figuren viel mehr Tiefgang. Das Buch ist wieder aus der Sicht von Alexa und Bernd geschrieben, sodass man die Vorgehensweise von beiden Seiten hervorragend miterlebt. 

Von Anfang an hat Anna Schneider Spannung aufgebaut und die wurde nicht weniger im Verlauf der Geschichte. Detaillierte Beschreibungen sei es die Umgebung, die Leichen oder auch Emotionen, haben mir nicht nur einmal eine Gänsehaut beschert. Man war beim Lesen förmlich dabei, hat alles bildlich vor Augen und spürt die teilweise beklemmende Atmosphäre. Besser kann man den Leser nicht an die Seiten fesseln. Wer das Buch liest, versteht, was ich meine.

Der Fall ist spannend und die Ermittlungen sind nachvollziehbar. Es gibt einige Wendungen und Überraschungen, auf die ich nicht eingehen möchte, sonst würde ich zu viel verraten, aber es gibt diese Aha-Momente, mit denen man überhaupt nicht gerechnet hat und für mich was völlig Neues war. Da war es auch nicht störend, dass ich recht schnell wusste, wer der Mörder ist. Denn das alleine reicht nicht aus, um alles zu verstehen.

Zum Ende überschlagen sich die Ereignisse die Spannung bekommt seinen Höhepunkt und alles wird verständlich aufgelöst.
 
Was ebenfalls erwähnenswert ist, ist das Aufmachung des Buches. Es gibt einen kleinen Lebenslauf der Ermittler Alexa Jahn und Bernd Krammer sowie eine Landkarte zum besseren Verständnis.


 
„Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht“ ist wieder ein spannender Kriminalroman, der unter die Haut geht. Unbedingt Lesen!

(Ich vergebe 5 von 5 Feen)

Dienstag, 25. Januar 2022

[Rezension] Sing mit dem Rentier - Ein winterliches Mitmachbuch von Heidemarie Brosche und Jana Moskito








Bildquelle: mvg Verlag


Hardcover
Seiten: 64

Verlag: mvg
Illustrationen: Jana Moskito
Alter: ab 3 Jahren
ISBN-13: 978-3-7474-0328-0


(Werbung da Rezensionsexemplar)




Das Rentier träumt von einem wunderschönen Weihnachtsbaum. Als er aufwacht, sucht er diesen und dabei braucht er unbedingt Hilfe.

  
„Sing mit dem Rentier“ ist ein Mitmachbuch für Kinder ab 3 Jahren. Allerdings finde ich, dass auch jüngere Kinder es schon gut umsetzen können. Jedoch muss ich zugeben, dass mein Sohn ab der Hälfte die Lust am Buch verliert, was bei anderen (Mitmach-)Büchern bisher nicht der Fall war. Vielleicht passiert zu wenig oder es geht ihm nicht schnell genug. Es zieht sich nämlich ein wenig. Egal wie oft wir es zur Hand nehmen, die anfängliche Freude ist leider schnell verflogen.

Das Rentier träumt von einem wunderschönen Weihnachtsbaum und als er wach wird, möchte er auch so einen haben. Doch erst mal muss er aufstehen. Dabei braucht er ein wenig Hilfe, auch um den Baum zu finden. Man soll das Rentier anstupsen, mit dem Finger auf die Bäume zeigen, Vogelbeeren abzupfen oder das Buch bewegen. Einige verschiedene Dinge soll man machen, was sehr schön umgesetzt und passend zur Szene ist.

Was mir besonders gut gefallen hat, dass einige Tiere dabei helfen, dass der Baum wunderschön aussieht. Alle sind am Ende sehr glücklich und singen gemeinsam. Das ist übrigens die einzige Stelle, an der gesungen wird. Was vielleicht durch den Buchtitel etwas irreführend sein kann.

Die Illustrationen sind schön. Die winterliche Atmosphäre wird toll dargestellt und die Tiere sind schön groß gezeichnet. Das hat mir richtig gut gefallen.

„Sing mit dem Rentier“ ist ein recht schönes weihnachtliches Mitmachbuch. Doch leider zieht es sich ein wenig, sodass mein Sohn schnell die Lust verliert.


(Ich vergebe 3 von 5 Feen)

Samstag, 22. Januar 2022

[Rezension] Charlottenburg - Die jungen Ärztinnen von Lena Wildenstein








Bildquelle: Droemer Knaur Verlag


Taschenbuch
Seiten: 448

Verlag: Droemer
Autorin: Lena Wildenstein
ISBN-13: 978-3-426-30751-9


(Werbung da Rezensionsexemplar)



Berlin 1907. Clara kommt von Sylt nach Berlin, um ihren Lebenstraum der Gynäkologin nachzukommen. Doch als Frau ist dies nicht gerne gesehen und es werden ihr Steine in den Weg gelegt. Zum Glück findet sie schnell Verbündete in ihren Studienkolleginnen Ida und Vicki.


 
Unheimlich gerne lese ich derzeit historische Romane, insbesondere mit medizinischem Hintergrund. Kein Wunder, dass ich da natürlich auch „Charlottenburg - Die jungen Ärztinnen“ lesen musste.

Lena Wildenstein entführt den Leser nach Berlin 1907. Dass Frauen studieren wollen, ist nicht gerne gesehen, Clara, die extra von Sylt den weiten Weg auf sich genommen hat, darf sich zusammen mit Ida und Vicki ihren Traum erfüllen. Alle drei wollen Frauenärztinnen werden. Jeder hat für sich einen speziellen Grund warum sie sich ausgerechnet der Gynäkologie verschrieben haben. Besonders für Clara ist dies besonders wichtig.

Sehr gerne habe ich den Weg der drei jungen Damen, die unterschiedlicher nicht sein könnten verfolgt. Über etliche Jahre wird sich das Leben der drei sehr verändern. Sie müssen einige schwere Schicksalsschläge über sich ergehen lassen, mit vielen Vorurteilen kämpfen und sich immer behaupten.

Der medizinische Teil kommt hier zwar nicht zu kurz, hätte für meinen Geschmack aber noch mehr sein dürfen. Die Autorin hat nicht nur Berlin bildlich beschrieben, sondern auch alles andere wurde wunderbar geschildert. Manches hätte für mich ein wenig abgekürzt werden können, aber dennoch war dieser Roman keineswegs langweilig. Er ist von Anfang an interessant. Tolle Protagonisten, einige Wendungen, Verlust und Liebe und natürlich nicht zu vergessen das Ziel und die Leidenschaft der Medizin. Es gab allerdings ein paar Schicksalsschläge, die für mich ein wenig gezwungen rüberkamen, es war mir manches zu viel und am Ende musste irgendwie alles noch abgehandelt werden. Dennoch hatte ich einige tolle Lesestunden.

Ein historischer Roman über drei starke Frauen, die sich 1907 in der Männerwelt behaupten und sich von ihrem Ziel, Frauenärztinnen werden zu wollen nicht abbringen lassen.


(Ich vergebe 4 von 5 Feen)

Freitag, 21. Januar 2022

[Rezension] Bald ist alles wieder gut von Katja Reider und Antje Flad








Bildquelle: Loewe Verlag


Pappbilderbuch
Seiten: 18

Verlag: Loewe
Illustrationen: Antje Flad
Alter: ab 18 Monaten
ISBN-13: 978-3-7432-1038-7


(Werbung da Rezensionsexemplar)



Der kleine Fuchs hat sich beim Spielen verletzt. Zum Glück kommen die anderen Tiere und wissen genau, was sie tun müssen, damit dem kleinen Fuchs ganz schnell besser geht.


 
 
 
In „Bald wird alles wieder gut“ geht es darum, wie die Waldtiere dem kleinen Fuchs, der sich beim Spielen verletzt, helfen.

Der Bär nimmt den Fuchs in den Arm, der Igel streichelt ihn, der Dachs tupft die Tränen weg, alle gemeinsam pusten sie und die Maus klebt ein Pflaster darauf. Das alles ist in eine niedliche Geschichte verpackt, die gereimt ist. Diese Sätze lassen sich flüssig lesen und sorgen schnell für Ablenkung vom Aua des Fuchskindes. Besonders witzig findet mein Sohn das Zauberwort beim Tränen fort wischen.

Sehr schön ist zu sehen wie die Tiere sofort hilfsbereit sind und den kleinen Fuchs aufmuntern und ihm helfen. Dadurch vergisst der Fuchs schnell seine Schmerzen.

Auf jeder Seite gibt es eine kleine Anweisung in Form eines Blattes, das ein Vogel im Schnabel trägt, für den Leser. Wenn das Kind sich selbst wehgetan hat, kann man dieses Büchlein als Ablenkung nehmen und findet Tipps, damit es ebenfalls schnell beruhigt ist. Man soll vorsichtig auf die Wunde pusten oder eine Melodie summen. Das meiste davon tut man instinktiv, aber dennoch ist es eine schöne Idee. Wir spielen es auch gerne mit dem Lieblingskuscheltier nach, wenn es sich weh getan hat.

Die Tiere sind liebevoll, niedlich und recht groß gestaltet und die Wunde erkennt man sofort. Drumherum gibt es nicht allzu viel Ablenkung, was ich sehr passend zur Geschichte finde. Alles andere wäre Fehl am Platz. Hier ist alles stimmig.


„Bald ist alles wieder gut“ ist ein wundervolles Pappbilderbuch, das durch liebevolle Hilfe der Tiere im Wald, den Fuchs schnell seine Schmerzen vergessen lässt. Zusätzlich bietet das Buch noch ein Ritual bei kleineren Verletzungen für den Leser an.
 
 
(Ich vergebe 5 von 5 Feen)