Sonntag, 28. Mai 2017

[Rezension] Winterseele. Kissed by Fear von Kelsey Sutton

Bildquelle: Ravensburger Verlag




Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3473585084
ISBN-13: 978-3473585083
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Übersetzerin: Ursula Held




Elizabeth kann sich nicht erinnern, jemals Gefühle für irgendwas oder irgendwen zu spüren. Sie ist gefühllos. Dafür kann sie Emotionen wie Freude oder Mitleid in menschlicher Gestalt sehen. Besonders Fear – die Angst, versucht Elizabeth immer wieder aus ihrer gefühllosen Welt zu befreien.




Winterseele – Kissed by Fear von Kelsey Sutton ist so erfrischend anders. Die Idee Emotionen als menschliche Gestalten in eine Geschichte einzubringen hat mir unheimlich gut gefallen. Genauso wie unsere Ich-Erzählerin Elizabeth. Die Autorin schafft es, in ihrem Schreibstil die Emotionslosigkeit von Elizabeth so deutlich rüberzubringen, dass es für mich schon manchmal schwer war, dies zu akzeptieren. Oft habe ich mir gewünscht, sie würde aus ihrer kalten Welt ausbrechen.


„Ich weiß nicht, wie man fühlt. Ich weiß nicht, wie befreiend die Trauer, wie selbstvergessen die Freude, wie erleichternd die Wut ist. Und natürlich empfinde ich keine Neugier für diese Gefühle“ (Zitat, Seite 13).


Fear, die Emotion der Angst, versucht immer wieder Elizabeths Gefühle zu durchbrechen. Denn ihm gefällt Elizabeth sehr. Er ist ein großer und wichtiger Bestandteil der Geschichte. Genauso wie Elizabeths beste Freundin und auch Joshua, ihr Klassenkamerad. Die Charaktere genauso wie die Emotionen sind sehr schön beschrieben. 

Die Atmosphäre, düster und geheimnisvoll, lässt einen das Buch nicht zur Seite legen. Genauso wie die lebhaften Träume die Elizabeth durchlebt. Man spürt, dass hinter Elizabeth etwas mit einer großen Macht her ist. Allerdings gibt es auch manche Längen in der Geschichte, doch zum Glück nicht allzu oft. 

Elizabeth versucht, so „normal“ wie möglich zu wirken. Doch das klappt leider nicht richtig. In ihrer Familie wird sie gehasst, ihr Vater ist brutal und sie muss einiges einstecken. In der Schule ist sie der „Freak“. Kein leichtes Leben und mir tat sie oft sehr leid, obwohl ich wusste, dass sie keine Gefühle empfindet. Als Leser empfindet man diese aber sehr stark. 

Die Liebesgeschichte konnte mich hier leider nicht so richtig überzeugen, dafür aber dann wieder das Ende, was auflöst, warum Elizabeth so ist, wie sie ist.




Winterseele – Kissed by Fear ist trotz einer emotionslosen Protagonistin, voller Emotionen. Die düstere Atmosphäre und das Geheimnis um Elizabeth Sorgen dafür, dass man das Buch ungern zur Seite legt.

 
(Ich gebe dem Buch 4 von 5 Feen)

Donnerstag, 18. Mai 2017

[Gastrezension] Der letzte erste Blick von Bianca Iosivoni


Der letzte erste Blick - Bianca Iosivoni - Taschenbuch
Bildquelle: Luebbe / LX Verlag



Taschenbuch Ausgabe: 436 Seiten
Verlag: LYX 
Sprache: Deutsch
ISBN-13:  978-3736304123
Genre: New Adult
Alter: ab 16 Jahre


Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Niemand kennt hier ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür ist sie auch bereit, in Kauf zu nehmen, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn - sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen  

Erstmal möchte ich mich an dieser Stelle bedanken, dass mir das Buch im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt wurde. Dieses hat natürlich keinerlei Einfluss auf meine Bewertung.

Das Cover des Buches fand ich sehr ansprechend, aber es ist auch nichts außergewöhnliches. Es ist einfach solide und passt zum Buch.

Ich habe mich am Anfang etwas schwer getan mit dem Namen Emery. Aber das hat sich im Laufe des Buches gegeben und ich hatte mich daran gewöhnt.

Emery selbst hat mich sehr beeindruckt. Sie ist eine starke Frau, die trotz einer schweren Vergangenheit wieder lernt sich auf andere Menschen einzulassen und ihnen zu Vertrauen.
Um Dylans Vergangenheit wird im Laufe des Buches viel Wirbel gemacht. Ich persönlich fand allerdings, dass er gar kein so großes, schlimmes Geheimnis hat.

Sehr positiv fand ich an dem Buch, dass es nicht reinweg um die Liebesgeschichte zwischen Emery und Dylan ging, sondern die Freundschaft auch einen sehr hohen Stelllenwert im Buch hatte.
Die Freunde von den beiden sind mir im Verlauf der Geschichte so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich jetzt schon auf den nächsten Band der Reihe freue.

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni hat mir sehr gut gefallen. Sie hat abwechselnd aus der Sicht von Emery und Dylan geschrieben. So hatte ich einen perfekten Einblick in beider Gefühlswelt.
Ich hoffe dass die Autorin auch in Band 2 ihren Stil hält.

Eine wunderschöne Geschichte über die Liebe, die Freundschaft und viel Vertrauen.

Montag, 15. Mai 2017

[Gastrezension] Brausepulverherz von Leonie Lastella





Taschenbuch Ausgabe: 492 Seiten
Verlag: Fischer Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596035465
ISBN-13: 978-3596035465

Jiara lebt eigentlich in Hamburg, jobbt aber den Sommer über in einer Trattoria an der italienischen Riviera. Ihr ansonsten so strukturiertes Leben steht Kopf, als sie Milo trifft. Na ja, von einem »Treffen« kann hier nicht die Rede sein, eher von einer Explosion, einem Tsunami, einem Feuerwerk. 
Nein, Letzeres wäre dann doch zu kitschig.
Sofort ist da dieses Knistern und Kribbeln. Nur manchmal fühlt es sich eher an wie viele kleine Stromschläge – so grundverschieden sind die beiden. Und eigentlich darf das alles nicht sein: Jiara hat einen Freund, ein Leben und eine Zukunft in Hamburg – oder?

Ich liebe das Cover. Ich habe es gesehen und musste an Sommer denken. Ich habe mich in ein Urlaubsland mit einem wundervollen Strand geträumt. Das Cover ist also absolut passend für einen Roman, der in Italien spielt.
Den Schreibstil von Leonie Lastella mochte ich sehr. Sie schreibt locker und leicht, wie es meiner Meinung nach bei einem solchen sommerlichen Liebesroman auch sein sollte. 
Leider bin ich mit den Charakteren der Geschichte gar nicht warm geworden. Jiara war mir mit Mitte 20 einfach noch viel zu unreif. Sie kam mir so vor, als wüsste sie nicht in einem einzigen Bereich ihres Lebens was sie überhaupt möchte. In ihrem Alter hätte ich erwartet, dass sie ein wenig selbstständiger ist.
Auch Milo war mir nicht sonderlich sympatisch.
Einzig Dario, Jiaras besten Freund, habe ich ins Herz geschlossen. aber um ihn ging es ja leider nicht in dieser Geschichte.
Auf die Grundidee der Geschichte habe ich mich wirklich gefreut, doch ich fand das Buch an vielen Stellen sehr langatmig.
Leider haben diese schleppenden Stellen und die Charaktere dafür gesorgt, dass es mich überhaupt nicht mehr interessiert hat wie die Geschichte endet. Aus diesem Grund habe ich das Buch abgebrochen.


Ein leichter, sommerlicher Liebesroman mit einem sehr schönen Schreibstil. Mir war er leider stellenweise zu langatmig.

Sonntag, 7. Mai 2017

[Rezension] Im dunklen, dunklen Wald von Ruth Ware





Broschiert: 384 Seiten
Verlag: dtv
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423261234
ISBN-13: 978-3423261234
Übersetzer: Stefanie Ochel




Eigentlich sollte es ein ganz normales Wochenende werden. Doch der Junggesellenabschied verläuft anders. 
Nora erwacht im Krankenhaus ohne jegliche Erinnerung. Irgendwas Schlimmes muss am Wochenende auf den Junggesellenabschied passiert sein.
Doch was genau ist passiert und warum steht die Polizei vor ihrem Krankenhauszimmer?




Als ich den Klappentext von „Im dunklen, dunklen Wald“ von Ruth Ware gelesen habe, hatte ich auf einen spannenden Thriller gehofft. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. 

Anfangs ist noch eine Menge Spannung enthalten und sofort wollte ich wissen, warum Nora im Krankenhaus ist, was ist bloß passiert?!

Doch leider flaut das schnell ab. Nora wird zum Junggesellenabschied einer ehemaligen Freundin eingeladen. Seit 10 Jahren haben sie sich nicht mehr gesprochen und das hat seine Gründe. Da habe ich schon nicht verstanden, warum sie überhaupt das Wochenende mit fast fremden verbringen will. 

Leider kam der Triller eher wie ein Roman für mich rüber. So richtig spannende Szenen in denen was passiert gibt es nicht. Die Personen, mit denen Nora das Wochenende verbringt, waren mir nicht wirklich sympathisch und keiner konnte mich erreichen. Einzig Nora konnte meine Sympathie gewinnen. Jeder hat seine Geheimnisse und das war das, was ich interessant an den Charakteren fand. Ansonsten wird an dem Wochenende geredet und getrunken. 

Das Einzige, was mich am Ball gehalten hat, war der Drang zu wissen, was passiert ist. Denn es gibt immer wieder kurze Einblicke aus dem Krankenhaus, in dem Nora liegt. 

Ruth Ware hat eine sehr schöne bedrückende Atmosphäre geschaffen. Ein Glashaus direkt am Wald und völlig abgeschottet. Doch leider war der Rest der Geschichte eher schleppend und leider nicht richtig mitreißend. Zum Ende hin wurde der Spannungsbogen erhöht, doch so richtig überraschen konnte es mich nicht.



 Von „Im dunklen, dunklen Wald“ von Ruth Ware habe ich wesentlich mehr erwartet. Für mich war es eher ein Roman als ein Thriller. Eigentlich hat mich nur der Drang, zu wissen, was passiert ist, am Buch gehalten. Wirklich schade. 


 
(Ich gebe dem Buch 2 von 5 Feen)