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Bildquelle: Ullstein Verlag
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Klappenbroschur
Autorin: Barbara Leciejewski
Seiten: 400
Verlag: Ullstein
ISBN-13: 9783864931482
(Werbung da Rezensionsexemplar)
1947:
Emma hat es immer gewusst, ihr Fritz kommt aus dem Krieg
zurück. Doch nichts ist mehr wie es vorher war. Nach einem
Schicksalsschlag gehen beide getrennte Wege und reden nicht mehr
miteinander.
2019:
Marie, die mit ihrem Mann, den neuen Pfarrer
nach Oberkirchbach kommt, lernt den mürrischen Fritz kennen. Sie erfährt
das Emma und Fritz seit fast 70 Jahren nicht miteinander sprechen. Natürlich möchte sie wissen warum und dies ändern.
»Fritz und Emma« ist eine Geschichte, die mich stark berührt hat.
Das
Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen angefangen 1947 und 2019. Man
erfährt nach und nach was zwischen Fritz und Emma vorgefallen ist, wie
dieses unzertrennliche Paar, was am selben Tag geboren wurde,
auseinander gebracht hat. Ich habe dieser Zeit immer entgegengefiebert,
weil man dringend wissen wollte, was vorgefallen ist.
Genauso hat es
aber 2019 in sich. Marie ist eine tolle Protagonistin, sie ist eine
starke, liebenswerte Frau die eine Menge Power hat. Ihr Mann ist der
neue Pfarrer im einsamen und öden Dorf. Ein tolles Paar was sich sehr
liebt. Marie verändert so einiges im Dorf und natürlich will sie
erfahren, was zwischen Fritz und Emma vorgefallen ist.
Diese
Geschichte lässt einen nicht so schnell los. Es gibt unendlich viele
traurige Momente, wo man richtig leidet und mitfühlt. Aber genauso gibt
es wunderschöne Augenblicke. Die Autorin konnte die Gefühle der
Protagonisten transportieren. Hat sehr einfühlsam beschrieben wie sich
Fritz nach dem Krieg gefühlt hat. Wie Emma nach mehreren Schicksalsschlägen
gelitten hat. Genauso konnte die Autorin hervorragend dieses
eigenbrötlerische Dorf Oberkirchbach beschreiben, sodass man bildlich
alles vor Augen und das Gefühl hat, selbst schon durch die Straßen
gegangen zu sein. Sofort konnte ich verstehen wie sich Marie dort
gefühlt hat aber auch wie sie anfing es langsam zu lieben.
Ebenso
wurden alle Nebencharaktere liebevoll beschrieben und es wurde ihnen
Leben eingehaucht. Während des Lesens hat man das Gefühl, Teil dieses
Dorfes geworden zu sein. Selbst eine Figur im Hintergrund, die alles
mitansieht. Das schaffen nicht viele Autoren, diese Empfindung zu
vermitteln.
Für mich waren die Zeitebenen von früher immer ein
Highlight. Wie ist es Fritz und Emma in den Jahren ergangen? Besonders,
das sie nie aufgehört haben sich zu lieben und dennoch getrennt waren,
hat mich immer wieder zum Nachdenken gebracht. Ein wenig melancholisch
gestimmt.
In diesem Buch stecken so viele Gefühle, die man durchlebt und man wird diese Geschichte nicht mehr so schnell vergessen.
Vom Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten aber das Dorffest, was Marie auf die Beine gestellt hat, war großartig.
Ein großes Dankeschön an die Autorin Barbara Leciejewski für diesen wundervollen Roman, der noch lange im Gedächtnis schwirren wird.
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