Bildquelle: Oetinger Verlag |
Gebundene Ausgabe: 251 Seiten
Verlag: Oetinger (20. Januar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 378914746X
ISBN-13: 978-3789147463
Empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
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Inhalt:
Alles scheint normal zu sein. Ein Schultag wie jeder andere auch. Doch plötzlich dieser laute Knall, ein Schuss.
Alle sind in Panik. Miriam läuft mit ihrer besten Freundin aufs Jungenklo und versteckt sich dort.
Als Miriam sich wagt, aus ihrem versteckt zu kommen, sieht sie das schreckliche Ausmaß. Ihr eigener Freund liegt angeschossen im Gang. Trotzdem ist sie regungslos und kann nichts unternehmen, wird selber angeschossen.
Ein Tag, den man niemals vergisst und das ganze Leben auf den Kopf stellt.
Meine Meinung:
Erst mal großer Respekt an die junge Autorin, die dieses Buch geschrieben hat. Genauso das Thema Amoklauf, und wie es danach weitergeht, hat mich sehr interessiert. Ich war gespannt, wie Anna Seidl dies umsetzen wird. Doch leider bin ich nicht wirklich überzeugt von dem Buch.
Am Anfang klebt man an den Seiten, man erlebt den Amoklauf in der Ichperspektive von Miriam. Man spürt die Angst, das mulmige Gefühl und die Hoffnung verschont zu bleiben. Die Situation wird wirklich unheimlich mitreißend geschrieben. Auch das danach, hat mich anfangs noch sehr mitgenommen. So hatte ich Mitleid mit Miriam und habe mit ihr getrauert. Doch dies hielt leider nicht lange an. Miriam wurde mir irgendwie unsympathisch. Natürlich ist das Leben nicht mehr so, wie es war. Aber so langsam war ich von dem „Gejammer“ genervt. Ohne herzlos zu wirken, aber es hat mir ehrlich gereicht.
So verstand ich ihre Gedanken nicht, dass ihre Freundinnen früher für sie da waren, allerdings jetzt auf Abstand gehen. Man darf nicht vergessen, diese waren auch beim Amoklauf dabei und hatten es zu verarbeiten.
Auch verstand ich nicht, dass Miriam so auf die Psychologin geschimpft hat und ihren Vater so ausgeschlossen hat. Da sie ja zu ihm ein gutes Verhältnis hat, auch wenn er selten da ist.
Alle haben irgendwie zu Kämpfen mit dem, was passiert ist. Joanne, Miriams beste Freundin spricht plötzlich mit niemandem mehr. Da hätte ich mir gewünscht, dass Miriam viel mehr auf ihre Freundin einredet. Einmal sagt Joanne: „Sind wir Schuld?“, das war es. Doch Miriam hat das so hingenommen, sich zwar kurz Gedanken drüber gemacht aber danach nichts weiter unternommen, ihre Freundin wieder ins Leben zu holen.
Interessant fand ich die Passagen, die ein wenig die Vergangenheit zeigen. Das Leben von Miriam, wie es vor dem Amoklauf war. Doch auch hier wird nur kurz angeschnitten was einige Mitschüler dem Amokläufer mit Mobbing angetan haben. Dass diese Person sehr gelitten haben muss, ist mit bewusst geworden, doch leider wurde dies nicht genug thematisiert. Das hat mir ein wenig gefehlt. Miriam hat immer wieder in ihren Gedanken versucht, alles zu erklären und ein wenig verharmlost.
Was auch ein großes Thema im Buch war, dass Miriams Muter plötzlich wieder da ist, obwohl sie vor Jahren abgehauen ist, um zu reisen. Ich konnte es sehr gut nachvollziehen, dass Miriam sauer auf sie war. Umso schöner war es zu sehen, wie sie sich langsam annähern.
Miriam trauert viel um Tobi. Doch leider fand ich, dass dieses Thema mehr im Vordergrund war als alles andere. Da hätte ich mir gewünscht, dass mehr auf den Amokläufer eingegangen wäre, als das Miriam nur daran denkt, dass ihr Leben ohne Tobi keinen Sinn mehr hat.
Ich war froh, als Miriam endlich optimistischer an ihr Leben gegangen ist. Und das Gejammer nicht mehr ganz so schlimm war. Denn das war mir nach der Zeit einfach viel zu viel. Es wird deutlich geschildert, wie Miriam sich verändert und wie es ihr nach und nach besser geht. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen.
Fazit:
Riesen Respekt an die junge Autorin Anna Seidl, die sich ein ernstes und heikles Thema ausgesucht hat. Doch leider konnte mich die Umsetzung nicht richtig überzeugen. So wurde mir Miriam immer unsympathischer und zu sehr ichbezogen, zudem hat mich das ganze Gejammer genervt. Das Thema Mobbing kam viel zu kurz. Doch trotzdem ist es eine Geschichte, die einen nahe geht.
(Ich gebe dem Buch 2 von 5 Feen).
Hier findet ihr noch die Liste der Gewinner. Ihr alle bekommt ein Exemplar von "Es wird keine Helden geben" von Anna Seidl. Ich wünsche Euch viel Spaß mit dem Buch. Im Laufe der nächsten Woche werden diese verschickt! Hier der Link: *klick*
Hallo! Wirklich tolle Rezension!
AntwortenLöschenIch habe es auch gelesen und kann mich jetzt nur noch nicht so richtig entscheiden, wie viele Punkte ich vergebe :)
Alles Liebe,
Jule ♥
Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischaust:
http://good-books-never-end.blogspot.de/
Ich stehe zu dem Buch ähnlich wie du. Den Hype konnte ich auch nie nachvollziehen. Vielleicht erschien mir die Umsetztung noch umso schlechter, da ich bereits "Die Hassliste" von Jennifer Brwon gelesen hatte, in dem, meine Meinung nach, das Thema Amoklauf, Verarbeitung und Schuld weitaus besser umgesetzt wird.
AntwortenLöschenTrotzdem schöne Rezension =)
Liebe Grüße, Sandra von Miss Page-Turner
Ich habe es auch nicht verstanden. Mich konnte das Buch gar nicht überzeugen. Aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden ;-)
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