Freitag, 21. Juni 2019

[Rezension] Anna Forster erinnert sich an die Liebe von Sally Hepworth

Bildquelle: blanvalet Verlag




Gebundene Ausgabe
Seiten: 384
Verlag: Blanvalet
Übersetzer: Gabriele Werbeck
Sprache: Deutsch 
Originaltitel: The Things We Keep
 ISBN-13: 978-3764506407


(Werbung da Rezensionsexemplar)

Anna Forster erfährt mit ihren 38 Jahren das sie Alzheimer hat. Ihr Bruder Jack will nur das Beste für sie und steckt sie in ein betreutes Wohnheim.
Dort lernt sie Luke „Jungen Mann“ kennen. Doch ihre Zuneigung wird schnell unterbunden.
Die neue Köchin Eve, will den beiden helfen, doch macht es Sinn ihre eigene Anstellung zu gefährden?

Die Geschichte von Anna Forster die in ihren jungen Jahren an Alzheimer erkrankt ist eher ruhig und einfühlsam.

Die Autorin hat sehr schön beschrieben, wie Anna sich fühlt, wie sie klare Momente hat, aber auch wie es ihr geht, wenn die Erinnerungen einfach nicht mehr so abrufbar vorhanden sind. Sehr gut konnte man sich in Anna hineinversetzen.

Nicht nur die Diagnose Alzheimer konnte Sally Hepworth glanzvoll rüberbringen auch die Liebe zwischen Anna und Luke, der ebenfalls eine Form von Alzheimer hat, wurde wundervoll zart und berührend an den Leser transportiert.

Obwohl Anna sich nicht immer an alles erinnert, spürt sie die Verbunden- und Geborgenheit zu „Junger Mann“. Als das plötzlich unterbunden wird, werden beide unruhiger, sie fühlen, irgendwas fehlt.

Der Alltag des betreuten Wohnens und die anderen Bewohner, die eher einer älteren Generation entsprechen, werden sehr schön dargestellt. Man lernt einige kennen und schließt sie ins Herz.

Das Buch ist auch mehreren Perspektiven geschrieben. Aus Annas Sicht, immer was Monate zuvor geschehen ist. Was einen nach und nach einige Zusammenhänge mit sich bringt.
Aus der Sich der neuen Köchin, Eve. Sie selber hat nach einem Schicksalsschlag dort angefangen zu Arbeiten und will Anna unbedingt helfen. Sie meistert ihren neuen Lebensabschnitt sehr gut und hält sich Tapfer. Insbesondere für ihre Tochter Clementine.

Sogar Clementine kommt mit einigen Kapiteln zu Wort. Was mir sehr gut gefallen hat. Die Tragödie aus Kindersicht zu erleben war nochmal was ganz anderes. Sehr schön war auch der Umgang zwischen ihr und den älteren Bewohnern des Hauses. Eine gewisse Leichtigkeit aber auch einige traurige Momente.

Dieses Zusammenspiel, genau wie die Blickwinkel der einzelnen Charaktere, dem Leser so typgerecht zu präsentieren hat mich sehr beeindruckt. Sally Hepworth weiß mit Worten umzugehen und so hat man einige Zeilen die in Erinnerung bleiben und berühren.

Es gibt Überraschungsmomente, Szenen bei denen man mit dem Kopf schüttelt und viele emotionale Momente. Der Schluss hat mich zufrieden zurückgelassen.

„Anna Forster erinnert sich an die Liebe“ von Sally Hepworth ist eine ruhigere aber sehr emotionale Geschichte. Die Autorin weiß mit Worten umzugehen und trifft den Leser mitten ins Herz. 

 
(Ich gebe dem Buch 5 von 5 Feen)

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