Freitag, 12. Februar 2016

[Rezension] Infernale von Sophie Jordan




Gebundene Ausgabe: 
384 Seiten 
Verlag: Loewe
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 378558167X
ISBN-13: 978-3785581674
empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre 
Originaltitel: Uninvited
Übersetzer: Ulrike Brauns
Band: 1 / 2  




Inhalt:

Davy hat alles, was sich eine Jugendliche wünschen kann. Viele Freunde, einen tollen Freund, einen Plan für die Zukunft und viele musikalische Talente. Doch alles ändert sich, als sie erfährt, ein HTS-Träger zu sein. Ausgerechnet sie hat das „Mördergen“ in sich. Ihr Leben zerfällt wie ein Kartenhäuschen. Wird sie je wieder glücklich werden?

Meine Meinung: 

Die Idee von "Infernale" fand ich gleich genial. Die Menschen werden auf das Mördergen HTS geprüft. Wenn man positiv bestätigt wird, wie es bei unserer Protagonistin Davy der Fall ist, wird sie ausgesondert. Sie darf ihre Schule nicht mehr besuchen und kommt in eine neue Klasse voller HTS Trägern. Eigentlich unglaublich, dass die beliebte und aus gutem Hause kommende Davy dieses Gen in sich trägt. Sie gilt als Wunderkind und plötzlich steht ihr Leben in Trümmern. Die Autorin zeigt hier ganz klar, dass es jeden treffen kann. 

Davys Familie kommt damit überhaupt nicht zurecht. Bis auf ihren Bruder bleiben die Eltern sehr kühl und distanziert. Da hätte ich mir viel mehr Mitgefühl und Zusammenhalt gewünscht. Davy muss damit alleine zurechtkommen. Alle grenzen sich von ihr ab. Davy trifft das alles zwar wie ein Schlag, aber trotzdem entwickelt sie zunehmend Stärke und Willenskraft, sich nicht unterkriegen zu lassen. 

Was mich leider ein wenig gestört hat, war ihr Schubladendenken. Die ganze Zeit denkt sie schlecht von den HTS-Trägern, hat Angst und Vorurteile, dabei ist sie selber eine von ihnen. Ganz plötzlich und unerwartet. Sie müsste also wissen, dass nicht alle schlecht sind. Zwar kann ich mir vorstellen, dass es schwer ist, dies abzustellen, aber manche geben sich wirklich Mühe, ihr zu zeigen, nicht so zu sein. Andere Charaktere hingegen sind sehr aggressiv und machen dem Gen alle Ehre. 

In ihrer neuen Klasse freundet sich Davy langsam mit Gil und Sean an. Sean ist markiert und trägt das „H“ als Tätowierung am Hals. Nur bei schweren Vergehen bekommt man diese offensichtliche Markierung. Davy fragt sich also die ganze Zeit, was er Schreckliches getan haben muss. Hier entstehen also wieder diese Vorurteile, dabei müsste sie es besser wissen.
Die Nebencharaktere bleiben leider sehr blass. Das fand ich richtig schade. Aber vielleicht erfährt man noch in den Folgebänden ein wenig mehr. 

Anfangs bleibt die Geschichte ein wenig energielos. Es passiert nicht wirklich was Aufregendes. Aber trotzdem fand ich es weitergehend mitreißend. Da man unbedingt wissen will, was noch passiert. 

Erst als die Träger in ein Lager gesteckt werden sollen, und Davy Glück hat und woanders hinkommt, nimmt die Geschichte so richtig an Fahrt auf. Hier wird deutlich gezeigt, zu was die HTS-Träger fähig sind. Es wird brutal, hart und actionreich. Der letzte Teil hat mir also wesentlich besser gefallen und mitfiebern lassen. 

Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte in „Infernale“, sowas darf wohl in keinem Jugendbuch fehlen. Mir hat das gut gefallen und kein bisschen gestört. Es war stimmig.
Davy selber kann man als willensstark bezeichnen. Manchmal schießt sie übers Ziel hinaus. Sie ist manchmal auch ein wenig zu perfekt. Oder eher gesagt, sie möchte es sein. Sie will hart rüberkommen aber irgendwie schafft sie es nicht so richtig zu diesem Image. Zum Glück hilft ihr Sean immer wieder aus der Patsche. Er passt auf sie auf. Davy hat ihn selber als gut, charakterstark und heldenhaft bezeichnet und das trifft es genau. Von ihm erfahren wir auch ein wenig mehr, jedoch bleiben einige Geheimnisse offen.

Insgesamt hat Sophie Jordan einen guten Auftakt geboten. Das Ende ist jetzt nicht zu offen, lässt einen aber auf die nächsten Teile freuen. Natürlich will ich wissen, wie es weitergeht. Denn das Ziel ist noch nicht erreicht …

Fazit:

Infernale von Sophie Jordan hat eine interessante und durchdachte Grundidee. Sie zeigt, wie schnell sich das Leben ändern kann, wenn man nicht mehr zur „normalen“ Gesellschaft gehört. Leider kommt die Action erst sehr spät auf und einige Nebencharaktere bleiben blass. Trotzdem hat Sophie Jordan einen guten Auftakt geliefert, der auf jeden Fall nach mehr schreit. 

(Ich gebe dem Buch 4 von 5 Feen) 

5 Kommentare:

  1. Hallo Vanessa,
    schön, dass dir das Buch auch gefallen hat :)
    LG Claudia

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  2. Hey Vanessa!

    Endlich schaue ich mal wieder bei dir vorbei :)
    "Infernale" hat mir auch gut gefallen und ich habe so wie du 4 Sterne gegeben :) Deine Anmerkung, dass die Action ein wenig zu spät kam, kann ich nachvollziehen. Davy hat eben recht viel zu verarbeiten gehabt. Ich bin ja auch ein großer Fan von rasanten Romanen und actiongeladenen Szenen, aber ich war froh, dass wir das hier dann ja doch noch bekommen haben :)

    Ganz liebe Grüße,
    Laura

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    1. Hallo Laura,

      ich freue mich sehr über deinen Besuch :-). Stimmt, Davy hat viel zu verarbeiten gehabt. Mit sowas fertig zu werden, stelle ich mir nicht leicht vor. Aber sie hat es gut gemeistert.
      Gehe gleich mal deine Rezension lesen.

      Liebe Grüße,
      Vanessa

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  3. Hey Vanessa,

    eine wirklich tolle Rezi :) Kurz und knapp, wie sich das gehört ;) Ich habe schon einige überwiegend positive Meinungen zu diesem Buch gehört, bzw gelesen. Noch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich es lesen soll, da mich das Buch bisher nur minimal anspricht. Klar die Grundidee klingt interessant, aber bisher hat es mich noch nicht dazu bringen können, dieses Buch auch tatsächlich zu lesen. Mal schauen :) Auf der Wunschliste ist es hiermit markiert.

    Liebe Grüße, Caterina

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