Bildquelle: btb Verlag |
Gebundene Ausgabe oder Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442714176
ISBN-13: 978-3442714179
Linda Conrads ist Bestsellerautorin und hat seit elf Jahren
das Haus nicht mehr verlassen. Sie lebt zurückgezogen und bekommt selten
Besuch. Als sie im Fernsehen glaubt den Mörder ihrer Schwester zu sehen, will
sie ihn in ihr Haus ködern. Was ist da besser als ein Interview anzubieten, was
sie schon ewig nicht mehr getan hat?!
Nachdem ich so viele begeisterte Leserstimmen gelesen habe,
musste ich mich unbedingt selbst von „Die Falle“ von Melanie Raabe überzeugen.
Was soll ich sagen? Wer gerne Thriller liest, sollte dieses Buch auf keinen
Fall verpassen.
Melanie Raabe weiß von Anfang an, wie sie den Leser ans Buch
fesseln kann. Schon allein die Protagonistin Linda Conrads ist interessant und
nicht die typische Figur. Sie lebt seit dem Mord an ihrer Schwester allein in
einem großen Haus, das sie nie verlässt. Durch ihre Bücher hat sie genug Geld
und lässt sich Essen bringen, hat einen Gärtner und einen Verlag der nichts von
ihr verlangt, außer weitere Bücher zu schreiben. Nur sehr selten empfängt sie
Besuch.
Für ihr Interview mit Victor Lenzen, dem für sie geglaubten
Mörder ihrer Schwester, bereitet sich Linda Conrads genau vor. Sie recherchiert
im Internet sein Leben, lässt sich von einem Verhörtechniker alles genau
erklären und kleidet ihr Haus mit Kameras und Wanzen aus. Hier sind einige Situationen,
die leider zu Ungereimtheiten führen, aber das hat mein Lesefluss nicht
gestört.
Immer wieder fragt man sich als Leser, war es Victor Lenzen
oder bildet sich Linda Conrads vielleicht alles nur ein? Linda bringt gute
Argumente, dass er der Mörder ist, aber Victor ebenfalls, warum er es nicht
sein kann. Es ist ein Katz und Maus Spiel, leider muss ich aber auch sagen,
dass ich das Interview streckenweise anstrengend fand. Trotzdem konnte ich das
Buch nur schwer zur Seite legen.
Melanie Raabe setzt hier nicht auf Gewalt und
Blut, um den Leser zu fesseln. Sie spielt lieber ein Psychospiel mit uns, und
das hat sie gut hinbekommen.
Immer wieder bekommen wir Bruchstücke zugeworfen, was damals
passiert sein muss. Wie die Mordnacht abgelaufen ist und wie schwer das alles
für Linda war. Umso mehr man erfährt, umso verwirrter ist man. Wer ist wirklich
der Mörder?
Allgemein hat Melanie Raabe einen beeindruckenden
Schreibstil. So bald es spannend wird, hat man das Gefühl die Autorin spielt
mit kurzen schnellen Sätzen. So liest man die Szenen auch schneller. Sobald es
ruhiger wird, werden die Sätze wieder länger und insgesamt in der Wortwahl
ruhiger. Das fand ich genial.
„Die Falle“ von Melanie Raabe glänzt mit einem Schreibstil,
der einfach genial ist. Trotz einiger Ungereimtheiten konnte ich mich kaum vom
Buch trennen. Immer wieder schwirrt die Frage im Kopf, wer ist der Mörder? Und
diese Frage muss schnell beantwortet werden. Eine ganz klare Leseempfehlung von
mir.
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