Montag, 24. September 2018

[Rezension] Sommer in Atlantikblau von Miriam Covi

Bildquelle: Heyne Verlag




Ausgabe:
Paperback, Klappenbroschur 
Verlag: Heyne
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 78-3-453-42213-1





Eigentlich sollten es nur ein paar Tage in New York werden. Doch auf den Rückflug, plant das Schicksal einen anderen Weg. So landen Lotte Seeliger, ihre 2 Schwestern und ihre Mutter in einem Provinzörtchen namens Nova Scotia an der kanadischen Ostküste. In einem liebevoll geleiteten Bed and Breakfast kommen die Damen unter. Normalerweise sollte sich Lotte auf ihre bevorstehende Hochzeit konzentrieren, wäre da nicht der gutaussehende aber auch äußerst mürrische Connor, der ihr ständig über den Weg läuft...


Als ich die ersten Seiten von „Sommer in Atlantikblau“ begonnen habe, wusste ich sofort, Miriam Covi holt mich aus meiner Leseflaute raus. So war es dann auch und ich konnte mich nicht mehr von ihrer Geschichte trennen. In zwei Tagen habe ich die 445 Seiten regelrecht verschlungen!!

Es ist nicht nur der flüssige und bildliche Schreibstil der mich für sich gewinnen konnte. Sondern auch die liebevoll gestalteten Charaktere, die alle ihren Charme und Persönlichkeit haben. Man schließt die Personen schnell ins Herz.
Der kleine kanadische Ort hat mich dann vollends verzaubert. Noch nie hatte ich dieses starke Bedürfnis einen Ort im realen Leben sehen zu wollen. Was natürlich an der ausgesprochenen Wortgewalt der Autorin liegt. Denn ohne diese liebevollen Beschreibungen wäre es wohl ein Ort wie jeder andere geworden. 

Die Geschichte an sich ist zwar vorhersehbar, trotzdem gab es einige überraschende Wendungen und vor allem die Aussprachen unter der Familie Seeliger, haben mich sehr berührt.
Bei dieser Geschichte habe ich gelacht, geweint und einige „Hach-Momente“ erlebt. Dieses Gefühl, was Miriam Covi auf mich mit ihrer Schreibe übertragen hat, hat mich erstaunt. Man spürte die Zerwürfnis, die Unsicherheit aber auch das Knistern und die Liebe, als wenn man selbst gerade in dieser Situation wäre. Wie ihr merkt, konnte ich  komplett darin versinken.

Viele (Glücks-)Momente machen diese Geschichte so liebenswert. Ein wenig Kitsch gehört natürlich auch dazu und vielleicht wird das nicht jeder mögen, aber für mich hat genau das in „Sommer in Atlantikblau“ reingepasst.


Wer eine Geschichte mit viel Herz lesen möchte, sollte sich „Sommer in Atlantikblau“ von Miriam Covi nicht  entgehen lassen. Hier stimmt einfach das komplette „Drumherum“.
Ich verspreche euch: Diese Geschichte verzaubert! 


 
(Ich gebe dem Buch 5 von 5 Feen)





Sonntag, 9. September 2018

[Rezension] Memory Game – Erinnern ist tödlich von Felicia Yap




Thriller Paperback Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: penhaligon
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 9783764531829





Claire ist eine Mono und kann sich immer nur an die letzten 24 Stunden erinnern. Daher ist ihr Tagebuch eine wichtige Verbindung zur Vergangenheit. Was hier nicht notiert ist, ist aus dem Gedächtnis gelöscht. Als eines Morgens die Polizei bei ihr auftaucht, die die Leiche der angeblichen Geliebten ihres Ehemannes  gefunden hat, beginnt der Kampf um die Wahrheit und natürlich die Frage: „Wen kann sie trauen?“


Der Klappentext zu „Memory Game – Erinnern ist tödlich“ hat mich gleich angesprochen. Schon allein der Gedanke, man kann sich wie Claire, als Mono nur einen Tag an etwas erinnern oder wie Mark, ihr Ehemann sogar zwei Tage, hat mich völlig fasziniert. Wie lebt man in einer solchen Welt? Was schreibt man tatsächlich in das Tagebuch, was zur Erinnerung hilft? Lässt man vielleicht doch einiges weg, um zu vergessen.  Fragen die ich während des Lesens öfter gehabt habe.

Mischehen, wie die von Claire und Mark sind eigentlich unüblich. Die Duos halten sich mit ihrem 48 Stunden Gedächtnis für was „Besseres“. Mark und Claire hingegen stehen zwar in der Öffentlichkeit, sind aber schon seit 20 Jahren ein Paar. Was nicht immer einfach für Beide ist, doch trotzdem bewältigen sie gemeinsam ihren Alltag.

Alles ändert sich, als die Polizei vor der Tür steht. Die Geliebte von Mark wird tot aufgefunden und natürlich stehen Claire und Mark im Visier der Ermittlungen. Die Gedankengänge fand ich sehr interessant und auch greifbar. Die Charaktere werden gut beschrieben und teilweise wusste man nicht, wer die Wahrheit sagt. Was ist Erinnerung und was nicht? Hier und da hätte ich mir ein wenig mehr Ausführung gewünscht. Denn irgendwie hat das gewisse Etwas gefehlt. Insgesamt war es schade, dass die Geschichte innerhalb eines Tages gespielt hat. Man hätte mehr rausholen können.

Claire vertraut ihrem Mann nicht mehr und schnüffelt ein wenig rum. Was vielerlei Fragen aufwirft. Die Geschichte hat nicht die typischen Spannungseffekte sondern glänzt eher mit Psychologischen Aspekten. Zwischendurch entstehen leider immer wieder Längen, die ein wenig den Lese-Spaß hemmen, doch insgesamt, fand ich die Geschichte interessant.

Das Ende fand ich wieder sehr gelungen und da konnte mich die Autorin fesseln. Der Epilog hingegen hätte nicht sein gemusst. Meine Meinung ist sehr durchwachsen. Der Anfang sowie der Schluss haben mir gut gefallen, der Mittelteil hingegen eher weniger. Die Veränderung des Gedächtnisses und die Welt, in denen Claire und Mark leben, hätte für meinen Geschmack noch mehr hinterfragt und durchleuchtet werden können.
„Memory Game – Erinnern ist tödlich“ von Felicia Yap ist ein Debüt mit noch Luft nach oben. Insgesamt fand ich die Geschichte interessant aber dennoch fehlte mir das gewisse Etwas. Die Grundidee war gut, doch mehr Hintergrundwissen und Spannungseffekte, hätten nicht geschadet.

 
(Ich gebe dem Buch 3 von 5 Feen)