Gebundene Ausgabe 172 Seiten
Verlag: Dumont
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 9783832198862
Jeden Morgen sitzt Juliette in der
Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro
und taucht ein in die Welten ihrer Romane. Mal begibt sie sich mit
Marcel Proust auf die Suche nach der verlorenen Zeit, mal begleitet
sie Hercule Poirot im Orientexpress Richtung Istanbul - manchmal
beobachtet sie auch einfach die Menschen um sich herum, die in ihre
Lektüre vertieft sind. Es sind die Bücher, die Juliettes Leben
Farbe verleihen. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen
früher auszusteigen, begegnet sie dem schrulligen Soliman, der mit
seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman
glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt
wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten
liefern für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig
haben. Bald wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben
die Bücher einen wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.
Ich gestehe, ich bin auf dieses Buch
einzig und alleine durch das Cover aufmerksam geworden.
Es könnte kaum besser zum Buch passen.
Es spiegelt irgendwie meine Buchliebe wieder.
Am Anfang war ich eher skeptisch was
dieses Buch angeht. Ich bin kein sehr großer Fan der französischen
Literatur. Christine Fèret-Fleury hat mich aber überzeugt. Sie hat
so einen sanften Schreibstil. Das Buch war sehr flüssig zu lesen.
Und trotz der wenigen Buchseiten hatte ich die Protagonisten ganz
klar vor Augen.
Doch leider hat es mir in dem Buch ein
wenig an Tiefe gefehlt. Man streift die ungewöhnlichen Protagonisten
leider nur. Wir lernen sie kaum kennen. Wie kommt zB. Solimann zu
seiner ungewöhnlichen Leidenschaft? Und auch Juliettes Weg in diesem
Buch war mir leider zu wenig ausgebaut.
Ich glaube ein paar Seiten mehr hätten
dieses stille Buch noch besser gemacht.
Aber auch so hat es mir schon gut
gefallen.